Wegen der Einschränkungen durch die Coronapandemie konnten die Ostönner Vereine den Volkstrauertag in diesem Jahr nicht im gewohnten Rahmen abhalten. Das bedeutet keine Abordnungen mit Fahnen und Musik, keine Salutschüsse und keine mahnenden Worte.
Zum Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft legten allein Interessengemeinschaftsvorsitzender Heinz Rocholl, Ortsvorsteher Thomas Teiner und Pfarrer Volker Kluft nach dem Gottesdienst einen Kranz am Ehrenmal nieder.
Doch auch wenn wir nicht persönlich zusammenkommen können, sollten wir uns vor Augen führen, wie wir in der kommenden Zeit leben wollen.
Es muss kein Krieg oder bewaffneter Konflikt sein, der das Schlechte in unserer Gesellschaft und unserem Zusammenleben hervorruft. Auch diese Pandemie hat gezeigt, dass in schwierigen Zeiten viele zunächst an sich selbst denken. Ob im Kleinen, bei den Hamsterkäufen um Nudel und Toilettenpapier, oder im Großen, beim Wettbieten um Masken, medizinische Versorgungsgüter oder Impfstoffen zwischen den Nationen.
Dagegen hilft nur sich gegenseitig zu unterstützen. Im Kleinen haben wir dies selbst in der Hand. Wir können uns umsehen und den Hilfsbedürftigen, Alten oder Kranken helfen, für sie einkaufen, mit ihnen reden und sie versorgen. Im Großen müssen wir darauf vertrauen, dass bei den führenden Politikern der Nationen die Einsicht siegt, dass Kooperation am Ende für alle den größten Nutzen hat, und Nationalismus, Protektionismus und ein „wir zuerst“ allen schadet.